Montag, 4. Februar 2019

Frau Lietzke begrüßt die anwesenden Gäste.

 

Sie äußert sogleich ihren Unmut darüber, dass das Thema Gleichstellung jetzt im Hauptausschuss behandelt wird. Der Hauptausschuss setzt sich aus 10 Männern und 2 Frauen zusammen. Die politische Macht der Männer muss erhalten werden, anders ist diese Entscheidung nicht zu verstehen. SPD und CDU hatten sich in der Bürgerschaft gegen einen Gleichstellungsausschuss ausgesprochen und diesen nun in den Hauptausschuss eingebunden.

 

Nun begrüßt Frau Lietzke Herrn Scharfe. Dieser begleitet als Denkmalpfleger die Sanierung des Heiligen-Geist-Hospitals und wird nun darüber berichten. Bereits vor dem großen Brand 1276 wurde mit dem Bau des Heiligen-Geist-Hospitals begonnen. Die geschlagenen Hölzer, die im Langhaus noch heute verbaut sind, konnte man mit 1286 datieren. Von 1290 bis 1310 wurde das Langhaus um 40 Meter verlängert. Die Kabäuschen wurden um 1840 eingebaut, wahrscheinlich geschah dies aus hygienischen Gründen. Die im vorderen Teil befindliche Kirche und das hintere Langhaus waren nicht getrennt, die Mauer wurde erst später eingebaut. Das Langhaus ist heute 88 Meter lang und die gesamte Konstruktion ist für die Zeit der Erbauung unglaublich durchdacht und filigran.

 

Die Sanierung war notwendig, weil über den Fenstern kleine Risse erkennbar waren und Statiker feststellten, dass die Mauerlatten vermodert waren. Die Sanierungsarbeiten fanden so statt, dass bis auf einmal der Weihnachtsbasar stattfinden konnte. Bei den Arbeiten wurden an den Deckenbalken mittelalterliche Malereien entdeckt. Leider sind diese mit Ölfarbe überdeckt, die sich zur Zeit nicht ohne Schaden an den Malereien entfernen lässt. Aufgrund dieser bleihaltigen Ölfarbe mussten die Zimmerleute im Vollschutz arbeiten. Dies machte die Arbeiten beschwerlicher und zeitaufwendiger.

 

Im zweiten Teil (20 Jahre älteres Teil) des Langhauses war der Hausschwamm in den Dachbalken, was die Sanierung hier noch umfangreicher machte. Der Dachstuhl wurde mit 3 Meter langen Streben, die ins Mauerwerk gebohrt wurden, verschraubt.

 

An der Nordseite wurde in den 1960 Jahren die Dachdeckung falsch ausgeführt und so waren unter den Kupferplatten die Sparren verfault. In der letzten Woche haben die Zimmerleute ihr Werk vollendet und so ist für 4,4 Millionen Euro das Heiligen-Geist-Hospital saniert.

 

Frau Lietzke dankt Herrn Scharfe für den sehr kurzweiliegen und sehr interessanten Bericht.

 

Ende der Veranstaltung 18.15 Uhr

 

Protokollführung: Gabriele Ulrich